Die parallele Darstellung dieser beiden Räume - dem natürlichen Lebensraum der Pitera-Pflanze und der urbanen, touristischen Straße gleichen Namens - schafft eine visuelle Doppelbelichtung, die den Betrachter dazu einlädt, die Gegenwart und Vergangenheit der Insel Fuerteventura zu erkunden.
Die Pitera-Pflanze, einst von entscheidender Bedeutung für die Lebensgrundlage der Inselbewohner*innen, wird heute oft übersehen und spielt keine Rolle mehr im modernen wirtschaftlichen Kontext. Durch die Gegenüberstellung der beiden Bildschirme wird die Trennung zwischen dem traditionellen Lebensraum und dem aktuellen Wirtschaftsraum verdeutlicht.
Der eine Raum repräsentiert die Vergangenheit, in der die Pitera-Pflanze essenziell für das Leben auf der Insel war. Der andere Raum steht für die Gegenwart, in der die Pflanze in Vergessenheit geraten ist und der Tourismus das Leben auf der Insel dominiert.
Durch die gegenüberliegenden Bildschirme entsteht ein eigener Raum der Begegnung inmitten der Installation. Die räumliche Anordnung fordert die Betrachter*innen dazu auf, physisch zwischen den beiden Perspektiven zu navigieren, wodurch eine immersive Erfahrung geschaffen wird. Dieser physische Akt betont die Trennung der beiden Lebensräume und verdeutlicht gleichzeitig die Möglichkeit des Wechsels zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Besucher*innen können durch ihre eigenen Entscheidungen und Aktionen den Fluss der Darstellung beeinflussen. Betrachter*innen werden somit nicht nur zu passiven Beobachter*innen, sondern zu aktiven Teilnehmer*innen, die durch ihre Interaktion eine dynamische Verbindung zwischen den beiden Welten herstellen.